...so lautete das Thema der Frühjahrsausstellung 2016 in Kombination mit der Ausschreibung des Jugendkunstpreises der Initiative Kunst Hennef (IKH).

Die frühzeitige Festlegung des Themas ermöglichte den Kunstlehrerinnen und -lehrern der Kooperations-Schulen des Rhein-Sieg-Kreises am Jugendkunstpreis die Thematik aktiv in den Kunstunterricht an ihrer Schule einzubinden. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schülern erfuhren dadurch im Rahmen des Unterrichts Begleitung und Unterstützung durch ihre Lehrkräfte für die Teilnahme am Wettbewerb.

Gefragt war eine kreative Auseinandersetzung mit der Thematik „Gratwanderung“. Die Initiative lud ein zum Ausloten von Abgründen und zum Erfahren von Grenzen.

Die „Gratwanderung“ ist ursprünglich ein Begriff aus der Bergwelt, die eine Bewegung auf dem Kamm eines Berges am Rand von Abgründen beschreibt. Der auf dem Graf Wandernde kann nicht stehen bleiben, vielmehr muss er in ständiger und zugleich achtsamer und vorsichtig-tastender Bewegung bleiben, um sein Ziel — den Gipfel — zu erreichen.

Die Wanderung auf dem Grat bedeutet immer eine Extremsituation, die entweder zu einem Ziel führt oder in absolutem Scheitern endet. Verbunden sind damit Fragen nach Fort-Schritt und Bewegung, nach Orientierung unter schwierigen Bedingungen und nach Rückhalt. Zugleich konnte das Thema als Herausforderung verstanden werden, sich mit der Angst vor dem Scheitern, mit Pluralitäten und mit Haltlosigkeit auseinanderzusetzen.

Das Bild der Gradwanderung — der Wanderung am Abgrund – ließt ausreichend Raum für Kreativität, Phantasie und für die Auseinandersetzung mit der Thematik auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Ob das Bild auf die Wanderung unter alpinen Bedingungen reduziert bleibt oder ob es auf andere Bereiche — wie Gesellschaft - Politik - Religionen oder allgemeine und alltägliche Lebenswirklichkeiten übertragen wird, blieb den Schülerinnen und Schülern selbst überlassen.

Wir freuten uns über die zahlreiche Teilnahme und die Einsendung der Arbeiten!